Unsere Tiere


Tierhaltung


Als wir 2005 mit den Planungen für unser Hofprojekt begannen, stand schnell fest, dass wir Schweine, Hühner und Milchvieh halten wollten. Klar war auch, dass es sich um alte und gefährdete Nutztierrassen handeln sollte und zwar nach Möglichkeit regional angepasste Züchtungen.

Dahinter steht nicht nur reiner Idealismus: Alte auf die regionalen Verhältnisse angepasste Züchtungen sind robust und widerstandsfähig, kommen mit der Witterung und dem natürlichen Futterangebot weitgehend zurecht und sind gesund und langlebig. Und trotz oder gerade wegen ihrer Anspruchslosigkeit liefern sie hochwertige Produkte in Form von Fleisch, Milch und Eiern, Klasse statt Masse eben.


Ursprünglich fiel unsere Wahl bei den Schweinen auf das bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Bergischen Land weit verbreitete Bunte Bentheimer Schwein. Die kontinuierlich zunehmenden Bestandszahlen und die unserer Ansicht nach fragwürdige Kommerzialisierung der Zucht dieser Rasse ließen uns den Gedanken aber wieder verwerfen. Als robuste und wetterharte Schweinerasse wäre das früher im gesamten Nordwesten Deutschlands weit verbreitete Deutsche Weideschwein bestens geeignet gewesen, das aber leider 1975 ausgestorben ist. Das heutige Deutsche Weideschwein ist eine Rückzüchtung, die genetisch nicht mit dem ursprünglichen Typ identisch ist und daher für uns nicht in Frage kam.

Der Besuch bei einer anderen Nutztier-Arche im September 2007 brachte die Entscheidung: Dort lernten wir die Wollschweine (Mangalitza) kennen, einen dem ehemaligen Deutschen Weideschwein ähnlicher Speckschwein-Typ, der geringe Haltungsansprüche stellt und den Unbilden des bergischen Wetters trotzt. Mitte April 2008 zog das erste Zuchtpaar „schwalbenbäuchiger“ Wollschweine auf dem Spelsberger Kotten ein.


Bei den Hühnern viel uns die Vorauswahl leicht, da noch drei regionale Rassen erhalten sind: Das sind die Bergischen Kräher, die Bergischen Schlotterkämme und die Krüper. Ein Rassegeflügelzüchter aus Wuppertal-Cronenberg, riet uns zu den Bergischen Schlotterkämmen als Legerasse. Ende April 2008 erhielten wir unseren ersten kleinen Zuchtstamm von der Nutztier-Arche Heisterbusch in Solingen.


Als Milchlieferanten hatten wir zunächst die Haltung von Ziegen geplant. Zahllose Berichte von Ziegenhaltern über die Ausbrecherqualitäten ihrer intelligenten Schützlinge ließen uns aber schließlich von diesem Vorhaben wieder Abstand nehmen. Da unsere Weidefläche für Rinder nicht ausreicht, suchten wir nach einer Milchschafrasse, die in das Konzept unserer Tierhaltung passt.

Trotz anfänglicher Bedenken sind wir bei unserer Suche allmählich dem Ostfriesischen Milchschaf immer näher getreten. Ein Tipp von unserem Schlachter führte uns schließlich zu einer Züchterin im sauerländischen Herford, auf deren Hof bereits seit mehreren Generationen Milchschafe gehalten werden. Sie überzeugte uns, dass die aus der norddeutschen Tiefebene stammenden Tiere auch imm Mittelgebirge gut gedeiehn und verkaufte uns die ersten beiden Muttertiere.


Kein Bauernhof ohne Hund und Katze! Lange haben wir überlegt, welche Hunderasse dazu geeignet ist, tagsüber auf sich allein gestellt Haus und Hof zu bewachen, ohne aus Langeweile die Tiere zu jagen. Wir entschieden uns schließlich für einen Herdenschutzhund, den Anatolischen Hirtenhund.

Um eine Hofkatze mussten wir uns nicht bemühen: Sie war eines Tages einfach da, bei unseren Vorbesitzern ausgerissen und „nach Hause“ gelaufen. Jetzt darf sie mit unser aller Einverständnis bleiben.


Fütterung


Passend zur robusten Haltungsform werden unsere Tiere extensiv gefüttert. Niemals kommen Futtermittel mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zum Einsatz, auf anderes industriell hergestelltes Leistungsfutter wird ebenfalls verzichtet. Beim Bezug unserer Futtermittel legen wir Wert auf die regionale Herkunft.